Hat die Erste Große Strafkammer des Coburger Landgerichts unter dem Vorsitz von Herrn Gerhard Amend (Stadtrat und Mitglied der CSB = Christlich Soziale Bürger) bei der Verurteilung von Ulrich S. Fehler gemacht? So die Frage im heutigen Bericht des Coburger Tageblatts.

Am 22.7.13 begann der Prozess wegen dem Tod seiner Ehefrau am Landgericht Coburg. Mit der Flinte in der Hand ist nach Ansicht der Verteidigung (vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Hans-Heinrich Eidt, Coburg) der Angeklagte über seinen Hund gestolpert, worauf sich der tödliche Schuss unabsichtlich gelöst hat, ein tragischer Unfall.

Oberstaatsanwältin Ursula Haderlein glaubte der Schilderung des Angeklagten nicht uns sah es als erwiesen an, dass er seine Frau vorsätzlich getötet hatte. Das Landgericht folgte im Wesentlichen dieser Auffassung und verurteilte den 55-jährigen Coburger zu 12 Jahren Haft.

Dr. Eidt legte Revision gegen das Urteil ein, dabei nahm er eine Münchner Rechtsanwältin wegen der Textverfassung zu Hilfe sowie wurde der Kronacher Rechtsanwalt (in Kronach und Umgebung ein bekannter Staranwalt im Strafrecht) Till Wagler beauftragt, die schriftliche Revision mit ihrer Begründung einzulegen.

Bemängelt hat der Verteidiger die rechtliche Bewertung des Landgerichts über die verschiedenen SMS des Angeklagten mit seiner damaligen Ehefrau, denn dieses stützt sich vorwiegend auf die eine mit dem "Ich lass Dich nicht gehen!" Darin sah das Landgericht den Vorsatz erfüllt.

Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof hat in seiner Stellungnahme mitgeteilt, die Revision des Angeklagten als unbegründet zu verwerfen, denn "Es sei nicht nötig gewesen, alle SMS zu bewerten."

Meines Erachtens eine äußerst schwache Revision, wenn man an die enormen Rechtsanwaltskosten nebst Gerichtskosten denkt. Ich denke mal, der zuständige Rechtspfleger, der auch eine Revision "machen" kann, wäre auf jeden Fall günstiger gewesen, denn der kostet nichts. Außerdem ist bekannt, das der Bundesgerichtshof sowieso entscheidet wie er will, egal wie begründet wird.

Das gibt es ein interessantes Buch vom bekannten Staranwalt Rolf Bossi "Halbgötter in Schwarz". Im Ruhestand darf er darüber schreiben, was ihm nicht gefällt.

Zitat von Norbert im Beitrag #4

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Zitat von Cophila im Beitrag #3

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Das gibt es ein interessantes Buch vom bekannten Staranwalt Rolf Bossi "Halbgötter in Schwarz". Im Ruhestand darf er darüber schreiben, was ihm nicht gefällt.

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Er hatte mal einen Fall in Coburg, da hätte ein nicht Staranwalt mehr erreicht können.

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Das Urteil gegen den Coburger Gastronom Ulrich S. ist jetzt rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof erkennt keine Rechtsfehler und hat die Revision deshalb verworfen, so berichtet das heutige Coburger Tageblatt auf der Titelseite.

Scharf kritisiert außerdem der Verteidiger Dr. Eidt die Entscheidung des BGH, er kann die Begründung nicht nachvollziehen und findet es bedauerlich, denn Andere die erheblich Schlimmeres getan haben als Urlich S., bekommen weniger Strafe. Sein Mandant befindet sich bereits in der Justizvollzugsanstalt Straubing, dort, wo die Langstrafen einsitzen. Wenn er sich gut führt, bekommt er 2/3 der Haftstrafe erlassen, die dann zur Bewährung ausgesetzt wird, d. h., er muss 8 Jahre Haft verbüßen. Nach dem Gesetz kann er 18 Monate vor dem 2/3-Termin Ausgang und Urlaub beantragen. "So wie ich ihn kenne, wird sich Urlich S. prima führen", sagte Dr. Eidt und er hat auch schon eine Arbeit in der JVA, "Er ist in der Küche tätig". Na dann alles Gute Ulli!

Mir tun die Angehörigen leid, welche ihr Geld für die Rechtsanwälte in München, Kronach und Coburg, praktisch zum Fenster hinausgeworfen haben. Ich gehe davon aus, das 50.000,-- € nicht reichen. Zumal der Ulli mit dem Coburger Urteil relativ gut gefahren ist. Hätte er sich mal neutral anständig beraten lassen, denn so gut wie jede Revision wird nämlich beim BGH verworfen, eine Stattgabe kommt ungefähr einem 6er im Lotto gleich.

Zitat von Norbert im Beitrag #10

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Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

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Zitat von Norbert im Beitrag #12

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beim zuständigen Rechtspfleger
Damit habe ich schlechte Erfahrung gemacht.

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Die Stategie der Verteidigung, es sei ein Unfall gewesen, ging absolut nicht auf.

Wie das heutige CT auf Seite 9 berichtet, wurde nun die Hauptzeugin der Verteidigung, die geschiedene Frau vom Ulrich, durch den Amtsrichter Wolfram Bauer wegen Falschaussage zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten und einer Geldstrafe von 1.000,-- € verurteilt. Rechtsanwalt Till Wagler aus Kronach verlas am Montag eine Erklärung, in dem die Gastronomin alle Vorwürfe in Sachen Falschaussage einräumte.