von Sachsen-Coburg, geb. am 12.6.1564, gest. am 16.7.1633, feiert heuer seinen 450. Geburtstag.

Das Jagdintarsienzimmer auf der Veste Coburg wurde für den begeisterten Jäger 1632 vollendet, es zeigt reiches Schnitzwerk und farbige Holzeinlagearbeiten:



Wandfeld mit Jagdszenen aus dem sog. Hornzimmer, vollendet 1632:



(Postkarten/Vertrieb: Coburger Landesstiftung, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Aufnahme: Klaus Leibing.)

Nö, also "heilig" war er nicht (war aber gleichzeitig Oberster Kirchenherr seines Landes), dafür einer der bedeutensten Coburger Herzöge und großer Baumeister für die Stadt.

Die Zeiten damals, waren nunmal ganz anders.

Liest man bei Karche's Jahrbüchern z. B. vom 24.07.1612, so steht da:

"Im selben Jahre den 24. Juli wurde Thomas Reuter von Oberneubrun mit dem Strang gerichtet und den 5. September auf der hohen Straße Margaretha, Lorenz Forkel zu Lauter Witwe, Zauberei wegen verbrannt. Desgleichen den 7. Oktober Barbara Diemen oder Hasin allhier und Margaretha, Melchior Frankens zu Oberlauter Witwe, welche angeblich mit dem bösen Geist gebuhlet. Ferner drei Brügerweiber, Catharina, Georg Ormuth, Schneiders Weib, Kunigunda Heubler und ihre Schwester Anna, Hanns Eupen Weib. Schon den 13. März Samstag wurden mit Feuer verbrannt Dipoltin und Andreas Brückner, eines Kärners Weib. Letztere hatte 16 Wochen gefangen gelegen, dreimal die Tortur ausgestanden und geläugnet und erst das viertemal die Wahrheit bekannt. Der Centamtmann war Johann Caspar Lang, welcher das letzte Gericht in der Wiese neben der Judenthorbrücke hielt."

Im Rahmen einer sechsteiligen Vortragsreihe der Volkshochschule Coburg und der Historischen Gesellschaft Coburg werden Experten das Leben des Johann Casimir und seine Zeit vorstellen.

Den Auftakt macht Professor Gert Melville am Do., 6. Februar. Von 19-20.30 Uhr wird der Vorsitzende der Historischen Gesellschaft unter dem Titel "Herzog Casimir - Ein Leben im Spannungsfeld von Gegensätzen" im Andromedasaal der Landesbibliothek Coburg einen Überblick über das Leben des Herzogs geben.

Karten sind in der Anmeldung der VHS (Löwenstraße 12, Ecke Kaufhof-Kreuzung) und bei der Buchhandlung Riemann erhältlich.

Ich gehe davon aus, wenn Herzog Johann Casimir heutzutage regieren würde, kämen mindestens 50 % aller Coburgerinnen auf den Scheiterhaufen.

Der Geschichtsverein Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) veranstaltet am kommenden Donnerstag, den 25.09.14, um 19.30 Uhr einen Vortragsabend im Münchner Hofbräu, Kleine Johannisgasse 8.

Der Bezriksheimatpfleger und CHW-Vorsitzende, Professor Günter Dippold, spricht über Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg (1564-1633). Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Am Montag, 23. November, 18 Uhr, findet im Staatsarchiv Coburg ein Referat über "Die Ehetragödie Herzogin Annas von Sachsen-Coburg (1567-1613)" statt. Dabei werden bisher unbekannte und unberücksichtigte Quellen vorgestellt. Veranstalter sind die Historische Gesellschaft Coburg und das Staatsarchiv Coburg.

Unter dem Titel "Politik & Sex & Renaissance" befasst sich heute auch das CT auf Seite 9.

So gibt es Briefe von Herzogin Anna an ihren Ehegemahl, in denen sie Herzog Johann Casimir Versagen im Bett vorwirft. Angeblich soll Casimir die außerehelichen Beziehungen Annas vorerst akzeptiert haben. Als aber die Fremdgängerei öffentlich wurde, musste sich der Herzog wegen der religiösen Moral ("Du sollst nicht ehebrechen") scheiden lassen.